Tagebuch - Mein Weg zur EU - Rente

Hier schreibe ich über meine Eindrücke und Erlebnisse mit der DRV Bund.

 

Ich freue mich auf Eure Kommentare im Gästebuch. Gerne könnt Ihr auch direkt Kontakt zu mir aufnehmen.

 

26.06.2001
Zusammenbruch im Betrieb

Schon seit Wochen plagen mich brachiale Schmerzen im Schulter-/Nackenbereich, aber just zu meinem Geburtstag konnte ich mich kaum noch bewegen. Ich hatte meinem Team Kuchen und Sekt versprochen und Versprechen werden von mir gehalten. Die Nutzung des Mercedes stellte sich als äußerst abenteuerlich heraus. Ich erreichte total platt die Firma und parkte, der Einfachheit halber, auf dem Besucherparkplatz. Der Pförtner sah wie ich mich aus dem Pkw herauswand und eilte mir umgehend zu Hilfe. Er half mir auch die Mitbringsel in meine Abteilung zu verbringen. Dort angekommen übernahm meine Belegschaft alles Weitere. Ich wollte nur noch meinen Vorgesetzten telefonisch informieren, da fand ich mich gekrümmt am Boden wieder. Ich konnte nicht einmal stehen. Der Schmerz war, auf einer Skala von 1- 10 gesehen, bei 100. Es ging nichts mehr! Ich meldete mich ab und die Mitarbeiter brachten mich zum Auto und wünschten mir gute Besserung.

Leider wurde es das, dass Ende meiner Tätigkeit in dieser Firma.

Eine Bandscheibe war geplatzt zwischen dem 6. und 7. Halswirbel, wurde leider erst drei Monate später, nach einer Kernspintomographie festgestellt. Mit den Bildern zur Uniklinik Tübingen - Not Op!

Anschließend Entzug vom Schmerzmittel Valeron retard. Das linderte zwar nicht den Schmerz, machte aber die Birne weich! Nach der Op fühlte ich mich wie neugeboren und verließ die Station um die Schmerzfreiheit auszukosten. Es war herrlich!

Das wird zu Umfangreich - Besser die Kurzfassung:

 

2004 - Schwiegervater stirbt 3 Monate nach Schlaganfall/ Verweigerung der Medi und
erneuter KKH  - Einweisung. Das belastet mich heute noch......

 

2008 - Tinnitus bds. III. Grad - kam über Nacht Mitte März 2008
Massiver Schlafmangel - Wachphasen von ca. 70 Stunden im Durchschnitt
Ich nahm dennoch alle Kundentermine wahr.
Am 8. Arbeitstag begann ich zu halluzinieren und hatte Wahrnehmungsprobleme 
mit allen Sinnen. Begehung abgebrochen, Chef per Telefon über meine Situation
informiert. Tags darauf Überweisung geholt und HNO - Arzt aufgesucht.

Die DRV lehnt drei Rehaanträge ab!

 

28.11.2008 - Vater stirbt zu Hause, ich bin bis zum Schluß bei Ihm und leite alles Weitere ein.
Der Bestatter kam allein und so mußte ich ihm helfen bis hin zum einladen des Sarges.

 

2008 - Blasenkarzinom / Festgestellt mitte Dezember 2008 (eine Woche nach Vaters Beerdigung)  

Op 08.01.2009 - alles gut verlaufen.

 

Testamentseröffnung am 13.01.2009. kleine Schwester erscheint nicht, trotz Zusage. Stattdessen klagt sie ihren Pflichtteil ein. Heike und ich hatten den letzten Willen meines Vaters respektiert und unsere Mutter als Alleinerbin bestätigt. Was dann kam ist unbeschreiblich und kann nicht öffentlich gemacht werden.

 

Psychosomatische Reha ab 15.01.2009 (6 Wochen) anschließend Wiedereingliederung.
Tinitus ist allgegenwärtig, aber nicht mehr bedrohlich. Stört aber beim telefonieren.

 

2009/2010 - Massive Rheuma - Schübe, wie jetzt bekannt, ab Oktober 2009 - Schulterprobleme beginnen zeitgleich

 

2010 - 12.05.2010 Op der rechten Schulter (10.05.2010 - letzter Arbeitstag)

2010 - 22.05.2010 Diagnose Polyarthritis - Basistherapie kann wegen der Op - Nachbehandlung erst ab Sept. / Okt. 2010 begonnen werden! (Arbeitsversuch nach sechswöchiger Krankheit und sechswöchigem Genesungsurlaub musste am zweiten Tag abgebrochen werden) Heilungsprozess der operierten Schulter verzögert sich! Beschwerden in der linken Schulter und Rheumatische Schübe nehmen dramatisch zu.

 

2011 - Arbeitgeber lehnt eine Wiedereingliederung wegen der Medikation ab.

2011 - Vorstellung beim MDK, der stellt BU fest bis Ergebnis der Op links vorliegt.

2011 - Op der linken Schulter im Juni. Osteopenie/ Fatigue - Syndrom diagnostiziert im Juli 2011.
Rheuma - Reha im Nov/Dez 2011. War nicht so prickelnd. Oberärztin hält eine Minderqualifizierte Tätigkeit für möglich. Ich hätte sie am liebsten umgebracht für diese unüberlegte Bemerkung! Habe ich aber nicht!

 

16.01.2012 - Termin bei Rheumatologen: Auf Grund der Nebenwirkungen von 
Neflunomid (Arava) verschreibt mir dieser ein Medikament zum Ausschwämmen der
Wirkstoffe - Wieder Umstellung auf MTX 25mg/Spritzen nach vier Wochen.
Auf meine Muskelkrämpfe in den Beinen hinweisend, möchte der Facharzt erst
mal eine Darmspiegelung durchführen lassen, obwohl sich das, sehr unangenehme
Reizdarmsyndrom/auch die Furunkulose, nach absetzen des Leflunomids, mitte Dezember 2011,
fast vollständig erledigt hatte.
Wie es sich später in Lübeck herausstellte, sprach der Rheumatologe in Tübingen
tatsächlich nur mit seinem Bildschirm.

 

ALG1 ab 17.01.2012 - nachdem der Arbeitgeber eine Wiedereingliederung ablehnt.
Kein Arzt konnte eine Unbedenklichkeits - Erklärung zum führen eines Kfz ausstellen.
ArGe - Gutachten nach Aktenlage mit Stellungnahme des Arbeitgebers welcher, nach
Rücksprache mit dem Arbeitsmediziner, eine wiederaufnahme meiner Tätigkeit ablehnt.
Allein die damalige Medikation, auch die derzeitige, würde gesundheitlich und Haftungstechnisch
jede berufliche Tätigkeit verbieten.

 

Dezember 2012
Medikament gegen Essstörung verträgt sich nicht mit Restex - Umstellung auf Amitriptylin
Gewichtsverlust seit September - 4,5kg (Körpergewicht 02/2013 = 69,5kg)
Ein Kreislaufzusammenbruch/Blackout - die linken Rippen sind gestaucht/geprellt, ich wachte am Boden, rechts, neben der Toilette sitzend, auf.

 

2013
Januar / Februar / März
Mehrere Kreislaufzusammenbrüche, meist am WE

 

März
Belastungs - EKG musste abgebrochen werden
und Langzeit - EKG - Auswertung Mitte April

 

Mai
Die AAM verlangt ein psychologisches Gutachten, nach drei Sitzungen und 7Stunden ist
das Gutachten eindeutig. Ja ich bin krank!

 

Juni 2013 ALG II, die Sachbearbeiter "brauchen" 10 Wochen zur Berrechnung......

also 10 Wochen kein Geld. Hartz IV belastet zusätzlich, die notwendige Physiotherapie kann ich mir nicht leisten - Gesundheit ist im Hartz IV Satz nicht enthalten.....

 

2014
Endlich wird die linke Schulter erneut operiert.
Die ambulante Reha im Anschluß ist eine totale Katastrophe. Bereits in der ersten Woche wird
der Entlassungsbericht erstellt.
Der "Bericht" ist nicht das Papier wert!
Denn neurologische und rheumatische Probleme werden nicht berücksichtigt. Wirken sich dennoch, negativ, auf die Ziele der Reha aus. Hinzu kamen Nebenwirkung von MTX. Ich war schon kreislaufbedingt am Ende, da die hohen, sommerlichen Temperaturen in Kombination mit 
MTX den Kreislauf schwer belasteten.

 

2015 

 

2016
Jan. - Rentenbescheid über eine teilweise EU - Rente ab 01.02.2014

Die Nachzahlung von ca. 12.000€ holt sich das Jobcenter. Als Rückzahlung der Hartz IV Bezüge.

Unfassbar!

 

Mai - 21.05.2016 erster Herzinfarkt zu Hause, 2. Herzinfarkt nach einsetzen des Stents.
4,5Min tot, künstliches Koma nach reanimation.

Es war so gegen 15:25Uhr zu Hause, als ich meinen ersten Herzinfarkt erlitt.

Ich war bei Bewußtsein und bekam fast alles mit - zum Glück war Birgit zu Hause, da es ein Samstag war. Ansonsten ist Sie an 5 Tagen in der Woche an ihrem Arbeitsplatz.

Sie rettete mein Leben - schon das zweite Mal! 

Sie verständigte den Notarzt, also über die "112" und hielt mich wach. 

Man muss wissen, dass ein Infarkt einen total ausser Gefecht setzt. Keine Kraft mehr in den Armen und Beinen, sitzen ging auch nicht wirklich. Kalter Schweiß aus allen Poren, Übelkeit, erbrechen, zeitweise Bewußtlosigkeit - das volle Programm.

 

DRV verlangt ein kardiologisches Gutachten (Okt/Nov. 2016)
Der Gutachter braucht 4 Termine - lächerlich! Letzter Termin Feb. 2017.

 

01.12.2016

Birgit und ich heiraten. Eine hervorragende Wahl, ich freu mich!

 

2017
Die DRV verlangt erneut ein neurologisches/psychologisches Gutachten
Die DRV will mich umbringen!

 

Am 28.08.2018 wird ein Ausschuß der DRV über den Beginn der vollen EU Rente entscheiden.

Schaun mer mal.....

 

Partnerschaft / Ehe
Beginn 09/1983 - Heirat Sept. 1991 / Scheidung 30.08.2012
Keine Kinder / keine Immobilien

Auszug aus der gemeinsamen Wohnung am 29.02.2012
Auszug ist gut - ich konnte nur alle drei Tage eine Nacht durchschlafen, weil mich die Schmerzen in den Beinen fast verrückt machten. Meinen Orthopäden sprach ich auch auf diese Beschwerden an, er meinte nur: Rheuma ginge ihn nichts an! ????
Meine Frau konnte beobachten was sich mit den Beinen abspielte wenn ich schlief und 
dennoch verstand sie meine Probleme nicht - ich solle halt öfter mal spazierengehen.
Nun gut, ich drosch mit der rechten Faust auf meine Oberschenkel ein, nur um ein anderes 
Schmerzempfinden zu haben. Die Muskeln waren 24 Stunden/tgl verkrampft/hart.
Als sie mich dann noch fragte wie ich mir eine gemeinsame, finanzielle Zukunft mit ihr vorstellte, hatte es bei mir keine Reaktion mehr hervorgerufen - ich konnte darauf nicht antworten und brach innerlich zusammen.
Als sie mich denn auch noch mit Stellenangeboten für meinen Beruf als Fasi per Mail bombardierte
zog ich mich vollends zurück und hatte nur noch Angst vor ihr.
Das war eine unhaltbare Situation - über die "Rheuma online" Website informierte ich mich 
über meine Situation (medizinisch) und verfolgte Foren zu den verschiedensten Themen, Rheuma
hauptsächlich.
In der Rheuma - Reha hatte ich ein Leidensgenossin kennengelernt, sie kam als meine Reha zu Ende ging, und diese bestätigte (online), zum Thema Fachärztliche Versorgung, das Angebot fähiger Fachärzte in Lübeck.
In der Nacht vom 28.02.2012 zum 29.12.2012 buchte ich online einen Anhänger.
Voraus gegangen waren die Vorwürfe meiner Frau, welche am 25.02. ihren 50sten groß feierte.
Untergebracht waren wir und diverse Gäste in den Fremdenzimmern des Vereinsheimes welches
zu diesem Anlass gemietet wurde. 
Das Vereinsheim liegt mitten im Wald gegenüber des städtischen Friedhofes. Es herrschten Minus 20 Grad Celsius, meine Knie schwollen an, die Handgelenke wurden steif - klare Sache Rheuma und Superschmerzen.
Bei der Vorstellung die Restnacht in einem unbeheizten Zimmer zu verbringen. Mit der frischen nasskalten Waldluft, zog ich es vor, nachdem 2/3 der Gäste gegen 2Uhr morgens sich verabschiedet hatten, mich auch in die heimische Wohnung zurückzuziehen. Sie sah mein Dilemma, ich konnte kaum noch gehen oder stehen, geschweige denn etwas greifen, da die Finger ebenfalls in Mitleidenschaft der Rheuma - Attacke gezogen wurden. Bevor diese ganz versteiften wollte ich noch nach Hause fahren.
Ihr Vorwurf - ich hätte sie allein gelassen. 
Na ja, ihre Mutter, ihr Bruder mit Familie und langjährige Freunde waren ja auch noch da zum Übernachten.
Meine Rheumasituation hatte sie nicht wirklich interessiert - ich hätte doch sicher wieder nur die ganze Nacht ein Ego - Shooter Spiel gezockt.
Na denn...........das ich jenes Spiel schon über ein Jahr nicht mehr auf dem Rechner hatte, hat sie ja nicht gewußt.
Ich konnte die wenigen, mit links bedienbaren Tastenbefehle, höchstens 45 - 60 Minuten beherrschen und dann machten die Finger nicht mehr mit. Also weg damit!

Sie ging an jenem Morgen zur Arbeit und ich räumte die paar Sachen zusammen die in den Hänger passen sollten.
Um 10 Uhr den Hänger geholt, beladen und gegen 15 Uhr abfahrt.
Um 7 Uhr war ich denn in Lübeck und ich habe es nicht bereut.

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© Ralf Kollmann