Paula - unsere Grande Dame

Der Sonnenschein wurde über 16 Jahre alt und ließ sich, nach einer Lungenentzündung vor 4 Wochen, nicht anmerken wie schlimm es, trotz laufender Therapie, wirklich war.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag fing sie plötzlich an schwer zu atmen.

Sie hatte mich morgens mit ihrem typischen Maunzen geweckt, gut gefressen (komisch.....lauter Leckereien gab es an diesem Tag) und alles schien wie immer.

Wir schauten ob sich irgend etwas in ihrem Hals verklemmt hat und die Luftröhre einengte....nichts!

Ab an den Rechner schauen wer Notdienst hat. Eine Tierklinik in der Nähe wurde um 0:25 Uhr angerufen und denn machten wir uns mit Paula schnellstens auf den Weg.

Um kurz nach halb eins waren wir in der Klinik und mussten noch die notwendigen Formulare ausfüllen, bevor die Tierärztin sich Paula ansah.

Nach abtasten und abhorchen musste ein Röntgenbild gemacht werden*. Birgit ging mit der Ärztin in den Röntgenbereich und ich wartete. Es war kein Platz für drei Personen.

Kurz darauf kamen sie wieder hoch und die Ärztin verschwand um das Bild zu entwickeln.

Plötzlich sah ich, das Paula gekotet hatte und auch urinierte, da begriff ich sofort was jetzt ablief.

Es war schlicht und ergreifend entsetzlich - auf Details verzichte ich.

Die herbeigerufene Ärztin konnte, nach kurzen Wiederbelebungsversuchen nur noch Paulas Tod feststellen.

 

*Schade, dass die Gerätemedizin, auch bei Kleintieren, so in den Vordergrund

  geschoben wird. Ein erfahrener Tierarzt hätte, nach der gesundheitlichen

  Vorgeschichte und kurzem Abtasten, gewußt was zu tun ist, ohne das Tier

  zusätzlich zu stressen.

 

Es war 0:50 Uhr als sie starb um 0:52 Uhr sah ich das inzwischen fertige Röntgenbild - man konnte weder das Herz, noch die Lunge sehen - so schlimm war es.

 

Die Nacht werde ich so schnell nicht vergessen, wir nahmen Paula mit nach Hause und reinigten sie, betteten sie in ihre Lieblingsdecke und legten ihre geliebten Spielsocken und ihre weiche Fellbürste dazu.

Ihre letzte nacht durfte sie natürlich, wie immer, bei uns im Schlafzimmer verbringen. In einem Karton eingebettet, mit einem Deckchen und einer Kerze darauf.

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© Ralf Kollmann